Anleitung zur Zubereitung von IMO-1:

IMO-1 ist die erste, instabilste Form des IMO. Hier versuchen wir die Mikrobiologie des gewählten Standortes auf einem kohlenhydrat-lastigen Trägerstoff, im besten Fall Reis (auch Kartoffeln sind eine Alternative), zu fangen und durch gezielte Kultivierung zu etablieren und stabilisieren. (In transportable Form bringen zwecks Trägerstoff).

Hier möchte ich eine kurze Bild-Anleitung geben, wie ich meine IMO-Collectionen mache. Ich werde mich stark auf die Praktiken beschränken, die bio-chemischen Prozesse und Abbläufe sind hier nicht beschrieben, diese Bildanleitung sollte so simple wie möglich sein, um zum nachmachen/ausprobieren anzuregen. Falls du mehr über die Anwendungsgebiete/Anwendungsmöglichkeiten von IMO und Präparaten erfahren möchtest, beachte die unten stehenden LInks.

  • Benötigte Materialien für die IMO-1 Collection:
  • Holzkiste
  • Reis
  • Durchlässiges Material zum Bedecken (Küchenpapier)
  • geeigneten Standort
  • Geduld und Spass an der Sache.

Ich verfahre hier nach der Technik von Chris Trump, allerdings gibt es ein paar kleine aber feine Unterschiede und Anpassungen, die ich aufgrund der verschiedenen klimatischen Bedingungen machen musste.
Hier also die erste (mir bekannte) Anleitung zur Herstellung von IMO-1 im deutschsprachigen Raum:

1. Bau der Holzbox

Um die Fauna und Bodenflora aufnehmen zu können müssen wir ein passendes Gefäss aus organischm Material wählen. Es sollte Schutz gegen kleinere Frassfeinde bieten, allerdings auch ein paar Löcher oder Fugen im Boden damit der Kontakt/Austausch mit/zum Waldboden sichergestellt ist.

2. Befüllen und abdecken

  • Koche deinen Reis wie gewohnt mit der dir vertrauten Zubereitungsart, allerdings mit 20% weniger Flüssigkeit, das Reiskorn sollte aussen weich und nur im inneren Kern noch etwas Textur haben.
    (Der Feuchtigkeitsgehalt ist entscheidend, ob wir Mikrobiologie anziehen, oder nur anaerobe Bakterien sammeln).
  • Ist das Trägermaterial zu trocken, ist es nicht attraktiv für Mikrobiologie.
  • Fülle die Kiste sehr locker mit Reis, mit genügend Luft. Verdichtete Stellen, vernässen und bilden Lebensraum für anaerobe Bakterien. Diese können die Qualität der Collection degradieren bis ruinieren.
  • Fülle die Kiste nur zu 50%, der Luftraum wird sich durch die Aktivität der Bakterien erwärmen. So werden Pilze den Luftraum füllen und Mikrobiologie angelockt.
  • Bedecke die Holzkiste mit einem atmungsfähigen Stoff. (Küchenrolle ist ideal, Strumpf, etc) und fixieren diesen gut (Schuss-tacker, Gummibänder).

3. Standort

  • Wähle das am fortgeschrittenste Sukzzessionstadium, das in deiner Region verfügbar ist.
    Es sollte allerdings so lokal/nah, am Anbaugebiet wie möglich sein.
  • Trockener Standort, unbedingt vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung schützen.
    Gegebenenfalls mit einem Tarp/improvisiertem Dach, vor Regen, und mit einem feinmaschigen Drahtgewebe, vor Frassfeinden, schützen.
  • Leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit ist förderlich, beispielsweise unter einem Gehölz, an einem Bachlauf.
  • je nach Wetterlage wird diese „Falle“ etwa 5-7 Tage aufgestellt.
    Dies ist mehr als von Dr.Cho empfohlen. Aufgrund der klimatischen Unterschiede, erzielt man so allerdings ein reichhaltigeres Produkt.
  • „Dr. Cho“ sagt: 2-3 Tage bei 30-35°C“ und 5-6 Tage bei um die 20°C
  • Achte auf die Umgebung und halte Ausschau nach Mycel. Diese sind Indikator für eine hohe Mikrobiologie.
    (beispielsweise dicke Laubschicht mit viel sichtbarem Mycel unter der ersten Schicht.)
  • Befreie den Boden von den ersten 5-10 cm Oberboden, und platziere die Kiste darin. So ist der Austausch der Mikrobiologie vom Waldboden in die Kiste gegeben (erinnere Schlitze in der Holzbox).
  • Bedecke die Holzkiste mit Blättern die du gerade vom Boden entfernt hast, oder anderes organisches Material, das sichtbares Mycel darauf hat, und du auf dem Weg zum Standort gesammelt hast. (so kommen noch mehr Sporen in die Kiste)

Das IMO-1

  • Nach der genannten Zeit, sollte der Trägerstoff, im besten Fall, sichtbar mit einem „Flaum“/Mycel bedeckt sein.
  • Die gesamte Mikrobiologie wird im Trägerstoff aufgenommen. Aerobe, wie anaerobe Mikroorganismen, diverse Mycel-Kulturen, usw. Zum Beispiel, „Bacillus licheniformis“ die Kohlenhydrate, Fette und Proteine abbauen, oder „Bacillus subtilis“ die kohlenstoffhaltiges Material und Glucose abbauen.
  • Halte Ausschau nach durchnässten Stellen, ob sich anaerobe Bakterien bildeten. (verlasse dich da in der Praxis auf deine Nase.)
  • Leichte Verfärbungen (grün, braun, schwarz) sind prinzipiell kein schlechtes Zeichen, sondern Zeichen von Mycel-Wachstum
  • Es wird sehr empfohlen, mehrere Collectionen zu machen.

Das IMO-2

  • Im letzten Schritt, versuchen wir die neu eingefangene Mikrobiologie mit Beigabe von Rohrzucker
    (so unraffiniert wie möglich), zu stabilisieren.
  • Es ist zu empfehlen, nur die schönsten Teile der Collectionen zu mischen und weiter zu verarbeiten.
  • Mit Hilfe des Zuckers, der mit seiner osmotischen Kraft das enthaltene Wasser entzieht, versetzen wird die enthaltene Mikrobiologie in eine Art „Schlaf-/Ruhezustand“.
    So ist unser Präparat lagerfähig, und wir können Teile davon verwenden um organisches Material zu beimpfen.
  • Der Zucker wirkt also als Konservator. Sobald der besagten Mikrobiologie wieder Wasser zugefügt wird, wird sie wieder aktiv und ernährt sich vom vorhandenen Zucker.
  • Das gesammelte Trägermaterial wird 1:1 mit Zucker gemischt, und mit der Hand vorsichtig gut vermengt.
  • Die Mixtur wird in ein Glas-, oder Tongefäss gegeben und dieses wird mit Essig gut gereinigt, da von Rückständen, Frassfeinde angelockt werden. (verwende kein Ethanol, da schon die Dämpfe Teile der Mikrobiologie töten können, sondern irgendeine art Essig.) und mit einer dünnen schicht Zucker abgedeckt (siehe Bild links)
  • Das Glas wird wieder luftdurchlässig bedeckt (Strumpf, Haushaltspapier) und mit Gummibänd, oä. gut fixiert.
  • In diesem Zustand ist unser IMO nun bei Raumtemperatur lagerfähig.
  • !!!Sollte sich, in den nächsten Tagen, irgendwelche mikrobiologische Aktivität zeigen, gebe einfach mehr Zucker hinzu, bis diese sich beruhigt.!!!
    (Aktivität ist anzeichen das noch nicht genug Wasser entzogen wurde)

„Jede Collection die du machst ist einzigartig, da die aktuelle Mikrobiologie (Artenvielfalt, Aktivität, Zusammensetzung), sogar am selben Standort, immer aufgrund diverser Umweltfaktoren variiert.
(Wie Regenfälle, Trockenheit, Nährstoffeintrag, Jahreszeit, Temperatur)
Daher wird empfohlen mehrere Collectionen, aus verschiedenen Standorten, die den obigen Kriterien entsprechen, und sogar aus verschiedenen Jahreszeiten, zu mischen und zusammen zu kultivieren/stabilisieren.
So haben wir eine noch höhere Diversität und Stabilität in der Mikrobiologie“

(Louis Held, 2021)


Da dies erst mein 4.Gartenjahr ist in dem ich mit dem IMO Arbeite, verwende ich bis heute nur mein IMO-2 mit meinen bereits vorhandenen Präparaten (OHN, FPJ, LAB, FAA) und meinen verschiedenen Komposten , sowie meiner „small-scale“ Wurm-Farm, erziele ich allerdings schon sehr gute Ergebnisse m eigenen Garten.

(Momentan befinde ich mich auf dem Weg, stetig immer mehr, Elemente des KNF in meinen Garten-Kosmos zu integrieren und werde versuchen weiter online aktiv zu bleiben, und zukünftige Projekte zu dokumentieren und hier auf der Seite zu teilen.)

Falls du der Englischen Sprache mächtig bist und weitere Informationen zu IMO 1, 2 oder sogar 3, 4 suchst, verweise ich gerne auf meine Quellen die mich Inspiriert haben:

Auf Chris Trump`s Webseite findest du in mehreren Simple aufgebauten Videos, eine Anleitung zum Nachmachen und alle Grundinformation die du zum Starten brauchst.
Falls du dein Wissen noch erweitern möchtest und etwas mehr über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Indigenen Mikroorganismen und deren Funktionsweise im Detail erfahren möchtest, findest du in Drake`s Video von 2015 alles was du suchst.