Lactic Acid Bacteria

„LAB“ oder „Lactobacillales“ (Lactic-Acid-Bacteria) oder zu deutsch „Milchsäurebakterien“ bilden eine Ordnung von Bakterien. Sie bauen Kohlenhydrate zu Milchsäure ab.“ (wikipedia milchsäurebakterien, 2021)und bilden eine der grössten Bakteriengruppen unseres Ökosystems, sie leben davon, Glucose- oder kohlenhydrathaltige Stoffe zu Milchsäure oder weiteren Beiprodukten umzuwandeln.

Milchsäurebakterien sind quasi überall auf der Welt vertreten und für diverse Abläufe verantwortlich. Von Milchsäuregärung in Muskelzellen von Mensch und Tier, bis zum Verdauungstrakt. Auch in der Luft und im Wasser sind sie überall vorhanden und regeln wichtige Abläufe.

Was sie von vielen anderen Bakterien unterscheidet ist, dass sie bei Raumtemperatur von 21-25 Grad eine enorm hohe Vermehrungsrate haben und zudem sehr hohe Temperaturen überstehen.
Dies hat den enormen Vorteil, dass zur Lagerung kein Kühlschrank nötig ist. (wichtig in Dritte-Welt-Ländern oder bei jeglicher Garten-Projekten ohne Stromanschluss).

Anwendung

Milchsäurebakterien haben eine grossartige Wirkung beim unterdrücken von Gerüchen. In der Landwirtschaft findet es beispielsweise Anwendung in der Viehzucht. Es wirkt aber auch bei allen durch anaerobe Bakterien verursachten unangenehmen Gerüchen, wie beispielsweise in einem feuchten Keller.

Ebenso haben sie eine wundervolle antifungale und desinfizierende Wirkung. Daher wird es viel als Pflanzenschutzmittel oder in Kombination mit anderen Pflanzenschutzpräparaten angewendet. Ein weiteres Beispiel wäre auch zur Behandlung von Wandschimmel (Kellerräume) oder zur Vorbeugung und Behandlung von Fusspilz.
LAB wird ausserdem bei der Herstellung von IMO3 gebraucht.

Die Natural-Farmer nennen das LAB „Die Polizei des Gartens“, da sie als Blattspritzung enorm gute Wirkung gegen Schadorganismen zeigt.  (Reddy, 2011) (Chris Trump, YT-LAB, 2016)

Wie bei den Indigenen-Mikroorganismen können wir Lactobacillus mit einem Trägerstoff aus der Luft gewinnen. Durch die Beigabe von Milch, setzt die Milchsäuregärung ein, die Bakterien konsumieren die Kohlenhydrate/Glucose der Milch und trennen das Protein von der Milchsäure-Lösung/-Wasser. (Es findet eine Reinigung statt, homofermativer/heterofermativer Arten. Letztere produzieren neben Milchsäure auch Ethanol, Essigsäure, Co2) (wikipedia milchsäurebakterien, 2021)


Herstellung:

  1. Wasche Reis wie bei der Zubereitung zum Essen, 1-2x
  2. Fülle das gewonnene Wasser in ein Behältniss (Glas/Keramik) und bedecke dieses mit einem atmungsaktivem Material (Strumpf, Küchenpapier). (wie bei IMO)
  3. Lasse das Glas 3-5 Tage, je nach Standort und Wärme, stehen. Die in der Luft enthaltenen Milchsäurebakterien werden in den Trägerstoff übergehen.
  4. Optisch haben wir wenig Indikatoren, allerdings sollte das LAB jeden Tag „gerochen“ werden.
    – Sobald ein leicht süsslicher Geruch wahrnehmbar ist, ist der Trägerstoff bereit.
    – Sobald ein unangenehm „saurer“ Geruch wahrzunehmen ist, stand die Collection zu lange. (oder wurde zu heiss)
  5. Ist das Reis-Wasser bereit, können wir unsere ??? (so unverarbeitet und unpasteurisiert wie möglich) mit dem Reiswasser „beimpfen“. Dafür mischen wir diese im Verhältnis 1:10 – 1:5
  6. Bedecke das Behältniss wieder mit dem atmungsfähigen Stoff.
  7. Die ideale Temperatur zur Vermehrung von LactoBacillus liegt zwischen 21-25°C. Ausserdem sollte es keinem UV-Licht ausgesetzt sein.
  8. Die gesammelte Mikrobiologie beginnt den Zucker/Glucose/Kohlenhydrate aus der Milch zu konsumieren und in Milchsäure umzuwandeln. Als Beiprodukt, wird das Protein separiert und es findet eine Selection der im Nährmedium enthaltenen Bakterienstämme statt.
  9. Als Endprodukt haben wir im Behältnis drei Lagen.
    Oben = Alle Proteine
    Mitte = Milchsäure mit den Bakterienstämme
    Unten= Sedimente
    Ziel ist es, diese 3. zu separieren.
  10. Nutze Schöpflöffel mit Löchern darin, um die Proteine herauszunehmen. (nicht wegwerfen, daraus kann man Käse machen, oder verfüttern)
  11. Die Mittlere Schicht wird einfach durch ein feines (Tee-)Sieb abgegossen.
  12. Die Sedimente werden zur Käseherstellung verwendet oder können entsorgt werden. (Beigabe Futtermittel für Tiere = probiotisch)

Oriental Herbal Nutrient

OHN – „Oriental Herbal Nutrient“ oder „Orientalische Kräuternährstoffe“

OHN ist ein Pflanzenferment, ähnlich dem FPJ, allerdings wird beim OHN noch mit Alkohol gearbeitet. Wie beim FPJ werden ausschliesslich Ton- oder Glasgefässe verwendet, die mit porösem Papier oder Stoff bedeckt sind.
Als Fermentationsmittel wird Rohrzucker verwendet. Dieser sollte so unraffiniert wie möglich sein und wird in grossen Mengen benötigt.
Im KNF wird keine Melasse zur Fermentation verwendet, da sie überschüssige Flüssigkeit enthält.

Die Fermentation findet an einem dunklen, kühlen Ort statt. Geschützt vor direktem Sonnenlicht, liegt die ideale Fermentationstemperatur bei 23–25° C.

Fermentierte Präparate, müssen im Gegensatz zu LAB gekühlt, oder an einem kühlen Ort aufbewahrt werden, da sonst die Mikrobiologie wieder reaktiviert werden würde. Allerdings ist OHN auch enorm lange halt- und lagerbar. Eine Eigenheit zum sonst ähnlichen FPJ.

Anwendung

OHN ist wichtiger Bestandteil verschiedener anderer Präparate, somit ist es eines der essenziellsten Präparate. Es wird verwendet um IMO 3,4 zu kultivieren, Seed Treatment Solution oder Soil Treatment Solution herzustellen.

Es kann in allen Pflanzenwachstumsstadien verwendet werden und wirkt als allgemeines Pflanzenstärkungsmittel. Revitalisierend und stark Anti-Pathogen.
In diesem Fall ist das sehr erwünscht, da vor allem Krankheitserreger (die weniger stark und kleiner sind als die anderen Mikroorganismen) gehemmt werden, während die etablierten, erwünschten Bodenlebewesen florieren können.

Ziel ist es, die positiven Eigenschaften (Inhaltsstoffe) der Kräuter in einem Präparat festzuhalten (feinstofflich). Dazu wird traditionell verwendet:

Trocken:  Nass:  
– Engelwurz-WurzelKnoblauch
– Lakritzbaum (Süssholz)-WurzelIngwer
– Rinde des Zimtbaumes oder Zimtstangen. 

Möchte man strikt nur lokale Zutaten verwenden, können diese, bis auf Ingwer und Knoblauch, entsprechend ausgewechselt werden, sofern die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ähnlich ist. Allerdings ist OHN (je nach Zubereitungsart) enorm lange haltbar, wird sehr stark verdünnt und wird meist als Bestandteil/Zugabe zu anderen Präparaten verwendet. Daher muss das Präparat insgesamt nur wenige Male im Leben eines Natural Farmers zubereitet werden. Ich empfehle dies nach traditionellem Rezept zu tun auch wenn gewisse Zutaten, wie Zimt und Süssholz, nicht regional sind.

Im Speziellen ist es geeignet für die Bekämpfung von, „Anthraknose“. Als „Anthraknose“ bezeichnet man eine Gruppe von Pflanzenkrankheiten, die sich durch typische, dunkle, eingesunkene, Verletzungen auf der ganzen Pflanze charakterisiert.  (Chris Trump, YT-OHN, 2016) (Reddy, 2011)

Herstellung:


  1. Sammle alle deine benötigten ausgangsmaterialien. Verwende nur Pflanzenteile, die von Gesunden, Stark Wüchsigen Pflanzen kommen. Zudem sollte das Pflanzenmaterial vor Sonnenaufgang geerntet werden, solange noch „Tautropfen“ daruaf zu sehen sind und Zerkleinere diese auf etwa „Daumengrösse“.
    (Getrocknet oder Frisch, falls Frisch können Schritt 3-4 èbersprungen werden)
  2. Stelle für jede Zutat mind. 2 Container mit entsprechnder Grösse bereit. (Glas, Keramik)
  3. Rehydriere deine Getrocknetetn Pflanzenteile in einem Niedrig Alkoholischem Getränk wie Bier oder Reisswein.
    Fülle dein glas zu 1/10 mit dem Trocken Material, fülle anschliessend das Glass bis zu 1/2 mit Flüssigkeit.
    Lasse diese anschliessend 24Stunden rehydrieren.
  4. Nach 24Stunden, wird das Glass bis zu 2/3 mit unraffiniertem Rohrzucker gefüllt.
    Nachdem gut gerührt wurde, steht das präparat zur fermentierung bereit. (Am gleichen Tag werden die Frischen Zutaten angesetzt.)
  5. Die Frischen Zutaten (Knoblauch, Ingwer, Etc) werden entweder klein geschnitten oder Zerfasert mit einem Hammer, oä.
  6. Das Material wird 1/1 im Gewicht mit Zucker gemischt und in einem seperatem Container gut vermengt/geknetet bis aller Zucker „Feucht“ ist.
    Nimmt man eine Handvoll des Gutes aus der Schüssel, sollte nichts Tropfen, gebe in diesem fall langsam Zucker dazu bis dies Stoppt und sich die flüssigkeit durch die Osmotische kraft im Zucker verteilt hatt.
  7. Fülle anschliessend den Fermentations-Container zu 2/3 voll mit dem Gut. Komprimiere dieses leicht, so dass sich keine Luftpolster bilden.
Step 1

Fermented Plant Juice

FPJ ist ein Fermentierter Pflanzenextrakt aus Pflanzensaft und Chlorophyll. Es ist eine reichhaltige Enzymlösung voller Mikroorganismen (wie Milchsäurebakterien und Hefen), Hormonen, Nährstoffen und wichtigen Spurenelementen.


Verwendung:
Auch Nährstoffe sind in der Lösung enthalten, vor allem Stickstoff und Spurenelemente sind präsent. Hierbei ist eine besonders beliebte Technik, verschiedene Pflanzenfermente von einigen seiner Kulturen zuzubereiten und diese wiederum im nächsten Jahr auf die gleichen Kulturen anzuwenden. So ist eine kulturspezifische Nährstoffzugabe möglich, was wiederum zur Folge hat, dass sich weniger, „nicht gebrauchte bzw. konsumierte“, Nährstoffe im Boden ablagern können oder ausgewaschen werden.

In einigen Foren habe ich gelesen, dass mit dieser Technik einer „Bodenermüdung“ entgegengewirkt werden kann, dies konnte ich allerdings bis heute selbst noch nicht beobachten.

Oft werden im Erstellungsprozess schon gewisse Nährstoffe pflanzenverfügbar gemacht oder sie werden sehr schnell mineralisiert/nitrifiziert da die nötige Mikrobiologie dafür schon im Nährmittel enthalten ist, was bewirkt, dass die Präparate sehr schnell nitrifiziert und von der Pflanze aufgenommen werden können.

Ein weiterer Punkt den das FPJ von beispielsweise biologischen Düngern auf Molasse Basis abhebt,
ist eine hohe Diversität an Mikrobiologie im FPJ, hingegen wurde in Molasse-basierten Düngern, die besagte Mikrobiologie durch die Beigabe von Zucker stabilisiert. Dies bedeutet wir haben eine düngende Wirkung, Enzyme und alle anderen guten Inhaltsstoffe im Produkt. Allerdings ist die Wirksamkeit des Produkts von der Aktivität der Mikrobiologie, des Substrats in dem es angewendet wird, abhängig. Beim FPJ ist diese mitenthalten und kann sich direkt in das Ökosystem integrieren.

Des Weiteren kann FPJ zum Pflanzenschutz verwendet werden. Beispielsweise zusammen mit einem kohlenhydrathaltigem Material gemischt (Bsp. Reiskleie), wird das Präparat um die Obstbäume auf dem Boden platziert, dies lockt Frassfeinde von den Früchten weg.(Reddy, 2011) (Chris Trump, YT-FPJ, 2016)


Da dies erst mein 4.Gartenjahr ist in dem ich mit den Präparaten Arbeite, kam ich bisher nur dazu diese 3.Inputs/Präparaten zu Dokumentieren. Allerdings konnte ich schon Erfahrungen sammeln bei der Herstellung von „FAA“- Fisch-Aminosäure (Fish-Amino-Acid) und „SES“- Samen-Einweich-Lösung (Seed-Soaking-Solution)

(Momentan befinde ich mich auf dem Weg, stetig immer mehr, Elemente des KNF in meinen Garten-Kosmos zu integrieren und werde versuchen weiter online aktiv zu bleiben, und zukünftige Projekte zu dokumentieren und hier auf der Seite zu teilen.)


Falls du der Englischen Sprache Mächtig bist und das volle Reportior an Präparaten (Inputs) eines NaturalFarmers sehen möchtest, verweise ich gerne an die Quellen, die mich Inspiriert haben:

Auf Chris Trumps`s Webseite, haben wir wieder Simple aufgebaute einfach nachzumachende Video-Anleitungen wie auch eine Schöne èbersicht der einzelnen Präparate.
Auf Drakes`s Webseite von Naturalfarminghawaii bietet er sogar einige Rezeptbücher an, für diejenigen die lieber etwas Handfestes haben.